dr.e,
1.9.2005 22:29 MEZ
Zu einem für uns alle sehr bedeutenden Ergebnis kam laut Online-Standard der Epidemiologe John Ioannidis von der Universität Ioannina (man beachte die Ähnlichkeit der Namen). Ihm zufolge sind 50% aller wissenschaftlichen Arbeiten falsch, wobei das Fachgebiet keine Rolle spielt. Probleme mit Versuchsanordnungen und die liebe Statistik sollen der Grund dafür sein.
Geht man nun davon aus, dass Ioannidis' Arbeit selbst eine wissenschaftliche Arbeit ist, dann wissen wir... gar nichts.
Mehr dazu unter:
http://derstandard.at/?id=2158471
mag.e, 2.9.2005 10:55 MEZ Wenn man sich jetzt vorstellt, dass die Uni dort ähnlich ist und weiters beachtet, dass es sich um einen Epidemiologen handelt, so lässt das einige Rückschlüsse auf seine Arbeitsweise zu.
matz, 2.9.2005 9:39 MEZ Ich war einmal im Hochsommer in Ioannina an einem Campingplatz am dortigen See, in dem man aufgrund seiner Wasserqualität nicht schwimmen kann. Die Sanitäranlagen befanden sich auf der anderen Seite eines mittelgroßen, nicht überdachten, Parkplatzes. Wenn man diese aufsuchte und dazu diesen Parkplatz überquerte, musste man nach dem Klogehen duschen, damit am Rückweg über dem Parkplatz nicht am Hitzetod starb. Wollte ich nur anmerken.
gü, 2.9.2005 8:54 MEZ 50% kommt mir ein bißchen viel vor, der Artikel hat aber im Prinzip schon recht. Bei seltenen Krankheiten ist es aber auch schwer, genügend viele Patienten zu bekommen.
Man darf eben in der Praxis die Signifikanz eines Ergebnisses nicht überbewerten, sondern sollte z.B. auf die Größe des Effekts eines Medikamentes achten. Deswegen ist die deskriptive Statistik ja so wichtig, auch wenn die Mediziner "p-Wert-fixiert" sind. Wenn dann mehrere Studien das Gleiche zeigen, sagt das dann auch was auch: man nennt sowas Meta-analysen.
Und seien wir ehrlich: auch wir müssen bei "echten" Anwendungen hin und wieder Näherungen machen, von denen wir nicht begeistert sind und deretwegen wir die Ergebnisse mit Vorsicht betrachten müssen. << zurück
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