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50. Todestag von Alan Mathison Turing (23. Juni 1912 - 7. Juni 1954)
dr.e, 8.6.2004 9:52 MEZ


 
(also eigentlich gestern)

aus der Microsoft® Encarta® Enzyklopädie:

Turing, Alan Mathison (1912-1954), britischer Mathematiker, der für die Entwicklung von Computern und auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz bahnbrechende Arbeiten lieferte.

Turing wurde am 23. Juni 1912 in London geboren. Er wuchs gemeinsam mit seinem Bruder bei Pflegefamilien in England auf – seine Eltern lebten in Indien. Ab 1931 studierte er Mathematik an der Universität von Cambridge, wurde dort 1935 zum Fellow gewählt und ging anschließend an die Princeton University (USA). Hier promovierte Turing 1938. Während des 2. Weltkrieges arbeitete Turing als Entschlüsselungsspezialist für den britischen Geheimdienst. Es gelang ihm, den Verschlüsselungscode der deutschen Wehrmacht aufzudecken. Dieses Dechiffrierungssystem von Turing hatte einen mitentscheidenden Einfluss auf den weiteren Verlauf des Krieges.

Nach dem Krieg nahm der Mathematiker seine Tätigkeit am National Physical Laboratory in Teddington auf. Hier war er am Bau und am Einsatz einer Großrechenanlage (ACE, Automatic Computing Engine) beteiligt. Das Arbeitsprinzip dieser Maschine hatte er selbst entworfen. Bereits mit der 1936 veröffentlichten Abhandlung On computable Numbers führte Turing das Konzept einer abstrakten Rechenmaschine ein, die später als Turing-Maschine bekannt wurde. Das Konzept dieser Maschine, die theoretisch jede mathematische Berechnung bewältigen konnte, war bei der Entwicklung der Digitalrechner von entscheidender Bedeutung. 1948 wechselte Turing an die Universität von Manchester und dehnte seine Arbeit auch auf das Studium der künstlichen Intelligenz sowie der mathematischen Aspekte der theoretischen Biologie aus. Der von ihm entworfene Turing-Test dient der Ermittlung maschineller Intelligenz.

Turing wurde wegen einer sexuellen Beziehung zu einem jungen Mann verhaftet – Homosexualität war damals in England, wie auch in anderen europäischen Ländern, strafbar. Das Gericht verurteilte Turing am 31. März 1952 wegen „homosexueller Verfehlungen” und ließ ihm die Wahl zwischen einer Gefängnisstrafe und einer einjährigen Hormonbehandlung mit Östrogen. Er unterzog sich der Hormonbehandlung, nach der er sich selbst nicht mehr zurechtfand, weshalb er am 7. Juni 1954 in Wilmslow (Cheshire) seinem Leben ein Ende setzte.

Turing verfasste diverse Werke und zahlreiche Schriften, darunter z. B. On Computable Numbers, with an Application to the Entscheidungsproblem (1936) und Computing Machinery an Intelligence (1950). Viele seiner Werke sind erst später oder auch noch gar nicht publiziert worden. Eine dreibändige Kollektion Collected Works of A. M. Turing (Mechanical Intelligence, Morphogenesis, Pure Mathematics) erschien 1992.

Referenzen:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/47979
http://www-gap.dcs.st-and.ac.uk/~history/Mathemati[...]
http://www.turing.org.uk/turing/

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